So langsam nervt es gewaltig, es gab seit Ende letzter Woche irgend ein Problem und meine fertigen Beiträge waren nach dem Bestätigen weg. Irgendwann hat es dann wieder funktioniert aber die Beiträge waren dann beim Bilder einfügen weg, naja weiter im Programm….

Letzte Woche hab ich stückchenweise den Zylinderkopf wiederbelebt. Als erstes hab ich ihn im Teilewaschgerät vom Schmodder der letzten Jahrzehnte befreit und eine genau Überprüfung durchgeführt. Die Ventilführungen waren top, die Ventilsitze eher flop. Die Sitze hab ich also nachgefräst und den Übergang vom Kanal zu den Sitzringen etwas schöner gestaltet. Die Auspuffstehbolzen haben mich etwas mehr Zeit und Nerven gekostet. Ein Stehbolzen war “normal” vermurkst, der andere halb abgerissen und mit einer angeschweißten Schraube wieder verlängert. Den normal vermurksten Stehbolzen konnte ich mit sehr viel Geduld und sehr viel Temperatur irgendwann lösen und ausdrehen. Er war aber ganz knapp vor dem abreißen, manch einer kennt es vermutlich wenn Schrauben oder Muttern ein bisschen federn kurz bevor sie abreißen, kein schönes Gefühl… Das Kunstwerk auf der anderen Seite des Auslasskanals hat mir ein paar mehr Freuden bereitet. Wie schon vorher vermutet, haben auch viel Geduld und Temperatur nicht verhindert das die Kreatur im Bereich der Hüfte(?) abreißt. Die nächste Möglichkeit sah ich im Aufschweißen einer M8 Mutter, aber auch da zeigte sich kein Erfolg. Letzte Station: Ausbohren. Der mitterweile zum Stumpen geschrumpfte Stehbolzen, musste erstmal einigermaßen plan geschliffen werden um ihm danach absolut mittig eins mit dem Körner zu verpassen. Man hat beim Ausbohren nur einen richtigen Versuch und der muss passen, wenn man nicht sauber vorbereitet sehen die Chancen auf Erfolg schlecht aus. Man sollte auch hochwertige neue oder frisch geschliffene Bohrer verwenden, denn wenn ein Bohrer in der Schraube abbricht, viel Spaß damit…. Eine langwierige Arbeit war dann das optimale Ausrichten des Zylinderkopfes auf der Ständerbohrmaschine, mit diversen Flacheisen und schräg gestelltem Bohrtisch hatte ich nach einer Weile die perferkte Position gefunden. Falls der Bohrer in der Schraube verläuft wird es sehr aufwändig das Ganze zu retten. Die erste Bohrung mit einem 2,5mm Bohrer ging aber sauber mittig durch die Schraube. Ich hab dann stufenweise weiter bis 4mm gebohrt. In der Hoffnung das Originalgewinde noch retten zu können hab ich dann mein Glück mit einem Linksausdreher versucht, aber da ging mal garnichts. Also wieder ausrichten, mit 5mm bohren und noch ein Versuch mit dem Linksausdreher, aber wieder ohne Erfolg. Pech gehabt, dann eben: Tschüss Originalgewinde und Hallo Helicoil. Letzte Bohrung also auf 6,2mm, dann ein Helicoilgewinde geschnitten und den Einsatz eingedreht, fertig. Das andere Gewinde hab ich zur Sicherheit mit einem normalen M6 Gewindebohrer nachgeschnitten. nachdem ich dann die neuen Stehbolzen mit Loctite eingesetzt habe hat alles wieder einen ordentlichen Eindruck gemacht und man muss nicht mehr das Gefühl haben das beim nächsten Öffnen irgendetwas abreißt. Den Zylinderkopf hab ich dann vor der weiteren Arbeit noch glasperlgestrahlt und gründlich gewaschen. Die Ventile waren noch i.O. und konnten nach gründlichem Einschleifen wieder verwendet werden, das Auslassventil hat natürlichein neues Käppchen mit neuem Ventilschaftdichtring erhalten. Nockenwelle und  Kipphebelwellen waren in perfektem Zustand und durften auch wieder an ihren alten Platz. Leider waren die Kipphebel auf der Kontaktfläche unschön eingelaufen und mussten mit erneuert werden. Als letztes hab ich gleich noch die Ventile auf lockere 0,05mm eingestellt und fertig ist ein aufbereiteter Kopf.

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Gruß Stefan